Luther an Churfürst Johann Friedrich

Gottes gnade durch seynen eingepornen sohn Jhesum Christum, vnsern heyland zuuor, durchlauchtigster, hochgeporner, gnedigster churfurst vnd herr. E. ch. f. g. wissen ahne zweyfel, dass dem schwachen alten man er Johann Mantel ein elemosyna aus Gotha verordnet worden, welchs sich jhärlich erstreckt hat in die 40 fl., darneben seint auch magistro Georgio Rorer jharlich 10 oder 12 taler worden. Dieweil aber Ewer c. f. g. die verwaltunge der stieft geendert, kan er Johann Mantel ahn newen E. c. f. g. beuhel sein gewonlich elemosyna nicht erlangen, so doch der arme man ahne diese hulf hunger leyden muste. So kann Johann Meier berichten, dass diese elemosyna gnediglich er Johann Mantel sein lebenlang gewilligt, darumb bitten wir vntertheniglich vnd vmb gottes willen, E. c. f. g. wollen gedacht elemosyna dem armen man gnediglich continuirn vnd davon buehel thun, dass ime vf ein jeden leipziker markt 14 fl. zu Leipzig zu entpfahen gereicht werden. E. c. f. g. wollen sich auch vom vberichen, das magistro Georg Rorern worden, gnediglich vernemen lassen. E. c. f. g. sehen selb, dass dieses nötige wolbewarte vnd christliche elemosyne seint, die der ewige gott ane zweyfel reychlich belohnen wirt, der bewahre E. c. f. g. alezeit.

Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866