An die Visitatores zu Wittenbergk. Tit. et salutatio.
Großgünstige Herrn! E. Ehrw. und Acht. tragen ohne Zweifel gonstigk Wissen, welcher gestalt wir an dieselben umb ein Diacon, den wirdigen und achtbarn Magistrum Benedictum Schumann, geschrieben und gebeten, daß uns derselbige zu solchem Ampt allhieher folgen mochte; auf welche eure gonstige Forderung er zu uns kommen, also daß wir ihne zu dem mal, do wir dreier Räth weis versammelt gewesen und seine Predigten zuvorn zweimol gehort, zu solchem Ampt angenommen, doran wir dann auch unser ganzen Gemein, der wirs hernoch vorgehalten, zu Gefallen gethan. Derhalben wir uns eures hierinne angewandten Fleiß und Förderung von wegen unser und unser Gemein gar dienstlichen nochmols bedanken. Und ist deßhalb an dieselben Euer ehrw. und Acht. unser gehorter Ursach halb und unsers Pfarners, des hochgelahrten und acht. Herrn Nicolai Medlers, Doctors rc., weiter ganz dienstliche Bitt, sie wollen obgedachten Herrn Magister zu solchem Beruf ader Vocation ihrer gebuhrlicher und gewohnlicher Weise noch, kraft ihres von Gott und der Obrickeit entpfangenen Befehls bestätigen und ihme solche Ordenung zum Priesterampt mittheilen. Das wollen wir rc. vordienen Datum Mittwochs nach Misericord. Domini 15374.
Der Rath und Pfarner zu Naumburgk.
Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Elfter Band.
Briefe vom Juli 1536 bis August 1538
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1907