4. September 1538.
Gnade und Friede in Christo. Durchleuchtigste, Hochgeborne Fürstin, Gnädige Frau! Ich und meine liebe Käthe danken E. F. G. für die Käse. Und ist uns das Geschenke deshalben sehr lieb, wenn’s auch viel geringer wäre, daß E. F. G. von Gottes Gnaden so ernstlich erzeigen geneigt zu seinem heiligen Wort. Und bitten, daß der Vater aller Barmherzigkeit durch seinen lieben Sohn unsern Herrn E. F. G. mit seinem heiligen Geist reichlich begabe und erhalte bis auf jenen Tag unserer endlichen Erlösung. Befehlen uns hiemit E. F. G. als willige Diener, Amen. Ich schicke hiemit E. F. G. Pflanzen von Maulbeerbäumen und Feigenbäumen, soviel ich der itzt gehabt. Sonst hab ich nichts seltsames.
Mittwochen nach Aegidi, 1538.
E. F. G.
williger
Martinus Luther
Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefe an Frauen als Pfingstgabe für die deutsche protestantische Frauenwelt. zusammengestellt von Dr. K. Zimmermann Darmstadt Buchdruckerei von Heinrich Brill 1854