Philipp Melanchthon an den Rat von Saalfeld

15.7.1545

Gottes gnad durch seinen Eingebornen Son Jhesum Christum vnsern herrn vff E. W. schrifft habe ich einen wolgelarten ernsten mann angeredt, die regierung Ewer schul anzunemen, welcher aber solchs abgeschlagen, darumb das der sold zu gering sey, vnd ist war, nach gelegenheit der Statt vnd Schul Saluelt, were von not, das E. W. einem Schulmeister ein stattlicher besoldung verordneten wo in andern geringern Stredten die schulmeister besser versorgt sind, vnd sollte E. W. dazu des williger sein, das dises werk zu gottes Ehre diene und das dis furstenthumb durch gottes gnad ein Zier haben zu diser Zeit von der Schulen Dweil in andern Landen die schulen wie prache vnd wüst werden durch der vngelarten pfaffen regiment. Ich bit E. W. wollen gott zu lobe zu beßerung der Schul gedenken, Ich will auch fürderlich andere personen anreden, und ist möglich, das ein wohlgelarter gevbter mann der itzund die Schul zu Hall regirt, zu bewegen sich zu euch zu begeben. Davon ich E. W. fürderlich schreiben will, vnd E. W. zu dienen bin ich willig. Dat. Witeberg 15 Jul. 1545

E. W.
williger
Philippus Melanthon.

Den Erbarn weisen vnd furnemen herrn burgermeistern vnd Radt Zu Saluelt, meinen günstigen herrn.

Zeitschrift für thüringische Geschichte und Alterthumskunde
Erster Band
Jena, Friedrich Frommann
1854

Philipp Melanchthon an den Rat von Saalfeld

4.9.1542

Gottes gnad durch seinen Eingebornen Son Jhesum Christum vnsern heiland zuuor, Erbare, weise, furneme, günstige herren Nachdem Ewr. Weisheit begert, das ich von Jacobo Birnstiel mich erkunden wolt, vnd widerumb berichten: ob ich ihn zur Schulvbung tüchtig achte, hab ich bemelten Jacobum für mich erfordert, vnd befind das ehr ein guter grammaticus vnd wol schreibet denn ich ihn verhört vnd seine schriften besehen habe, darumb ehr geschickliichkeit halben, zu dieser vbung tüchtig ist, nachdem ehr aber noch iung ist, und die jugent vnachtsam ist, auch nit alle Ingenia zu diser schularbeit lust haben, vnd dises werk, wie alle sachen, ein besondere emsigkeit, bei den jungen knaben, sie anzuhalden, zu fragen, ein Ding oft zu repetiren, bedarf, wird Magister Sebastiano zu beuehlen sein, das ehr vffseher sein solle vnd die jungenn gesellen anhalden, wie ich auch mit ihnen beiden geredt habe, vnd von Sebastiani geschicklichkeit, vleis vnd bescheidenheit hab ich gantz nicht zweifel, hoff auch durch gottes gnad Eur schul sey mit Sebastiano wol versorget, will ihn Eur Weissheit derwegen gantz vleissig beuohlen haben vnd wo ich E. W. dienen khann, bin ich solche zu thun willig. Dat. Witeberg 4. Sptembris 1542

E. W.
williger
Philippus Melanthon

Den Erbarn, weisen vnd frommen Herrn Burgermeistern vnd Radt zu Salfeld meinen günstigen herren.

Zeitschrift für thüringische Geschichte und Alterthumskunde
Erster Band
Jena, Friedrich Frommann
1854

Philipp Melanchthon an den Rat von Saalfeld

9.5.1542

Gottes gnad durch seinen Eingebornen son Jhesum Christum vnsern heiland zuuor, Erbare, weise furneme günstige Herrn. Das Ewr. weißheit vleis thut die Kirch mit gelerten und fittichen personen zu bestellen, wie auch verzimt In annemung magistri Stephani geschehen, daran thuen E. w. loblich vnd christlich, Der Ewige gott wolle seine gnad vnd segen dazu geben, Das auch E. W. Sebastianum werner zur Schulregirung zu gebrauchen gedenkt, hab ich gern vernommen, das Ihr zu ewre eigen bürgerkindern solchen guten willen machet, vnd mehr bemelten Sebastianum für tüchtig, der auch seinem vatterland mit allen trewen zu dienen sich erbotten, vnd wo ich E. W. dienen khann, bin ich solches zu thun willig, Gott bewar E. W. statt vnd kirch vnd erhalte sie alle Zeit In guten fried vnd Einikeit. Dat. witberg 9 May 1542.

E. weisheit
williger Philippus Melanchthon

Zeitschrift für thüringische Geschichte und Alterthumskunde
Erster Band
Jena, Friedrich Frommann
1854

Melanchthon an den Rath zu Saalfeld, 2.2.1528

Den Ehrsamen, weisen, Burgemeister und Rath zu Saalfeld, meinen günstigen Herrn und Freunden.

Meine willige Dienst zuvor. Ehrsame, weise, günstige Herrn und Freunde. Ich füge euch zu wissen, daß so ihr willens, was mit mir zu handeln, mögt ihr solches diese Woche wohl thun; wo ich euch kann Dienst erzeigen, will ich solches mit allem Fleiß thun. Wo ihr aber gesinnt seyd, etwas des Pfarrers zu Uhlstädt halb zu handeln, acht ich Zeit seyn, daß ihr denselben samt Euren, den ihr vorhabt, hieher zu senden vermocht, herab zu ziehen, damit desto fruchtbarlische Handlung möchte vorgenommen werden. Denn so viel möglich ist, will ich gern helfen, daß er zu euch komme, davon ich dann jetzo Euern Prediger, Er Caspar Meyn, weiter zugeschrieben. Euch zu dienen bin ich willig. Am Mittwoch nach Purificationis, anno 1528.

Philippus Melanthon.

Bretschneider, Carolus Gottlieb
Corpus Reformatorum
Volumen 1
Halis Saxonum
C. A. Schwetschke und Sohn
1834