12.5.1529
Es hat mir Herr Johann Pommer unser Pfarrer geschrieben aus Hamburg, wie er sich gerüstet, wieder anher zu kommen, und schon sein Geräthlein etlichs voran geschickt, aber die zu Hamburg ihn so fest halten, daß er nicht abkommen kann; und zeiget weiter an, wie genannte Hamburger vorhätten, E. K. F. G. zu bitten, daß er sollte ewiglich bei hnen bleiben. Auf welches ich ihm geantwortet, daß er den Hamburgern solch Vornehmen sollt wehren; denn wir das nicht gedächten zu gestatten, hofften auch nicht, solches von ihnen unser Wohlthat zur Vergeltung geschehen solle. Darauf er nun wieder geschrieben und gebeten, bey E. K. F. G. anzuregen um eine Schrift, darinnen er wieder abgefordert würde, sich wieder gen Wittenberg zu fügen, auf daß er beweisen könnte, daß sein Heimeilen nicht sein eigen Betrieb sey. Demnach ist meine unterthänigste Bitte, E. K. F. G. wollten solche Schrift, ihn abzufordern uns gnädiglich zukommen laßen, so wollten wir daneben der Universität und Raths Briefe auch hinschicken und ihn fordern laßen, denn die Schule ist lange genug zerrißen gestanden. Weil sich, Gott Lob, viel neues Geselliges täglich anhero begiebt, sonderlich aus Sachsen, können wir Herrn Johann Pommern die Länge nicht so gerathen.
Zeitschrift des Vereines für hamburgische Geschichte.
Zweiter Band
Hamburg, bei Johann August Meißner.
1847