Luther, Martin – An Johann Walther, einen Musiker, v. 22. September 1526

Aus dem Original im Cod. chart. 380. f. Bibl. Goth. De W. III. 129.

D. Iohanni Walther, Musis amico et amato, suo in Domino charissimo.

Gratia et Pax. Mein lieber Walther, ich will euch der Mühe und Koste lassen mußig gehen, und selbs an m. gn. H. fur euch drei verlassen Cantores schreiben; denn mich dunk, daß eur Hinausziehen (es wäre denn andere Sache) nichts nutze sei. Denn die Leute sollten wohl denken, ich wurde durch euch so hart getrieben; es ist besser, ich stelle mich, als treibe ichs von mir selber. Spalatinus hab ich auch angerufen: der schreibt, er wolle das Beste thun. Ich schreibe itzt Herr Conrad auch umb die Bucher und fur euch des Lehns halben, fur das Schweblin zu versorgen, wie ihr wißt. Die Bucher sollen dennoch wohl noch zu Brauch und Nutz dienen, so viel ich vermag. Allein daß man den Leuten eine Gestalt gebe, da sie nicht fur uber kunnten. Hiemit Gott befohlen und grußt mir eure liebe Coste und sagt, daß sie werde ein gerade und gelenke Riebe (Ribbe). Foria 6. post Lamberti, 1526.

Martinus Luther

Quelle:
Dr. Martin Luther’s vermischte deutsche Schriften Nach den ältesten Ausgaben kritisch und historischc bearbeitet von Dr. Johann Konrad Irmischer Deutsche Briefe. Erster Band. Frankfurt a. M. und Erlangen, Verlag von Heyder & Zimmer. 1853