Gnad und Fride in Christo. Es hält sich bey mir, unter andern Jungfrauen, die jüngst aus dem Kloster in Freyheit gesezt wurden, auch eine gewiße Gertrud von Mylen auf, deren Mutter oder Großmutter bey Euch in Guben wohnen soll, und an die sie durch eben diesen Bothen schreibt. Nun ist es Eure Pflicht, daß auch Ihr sie ermahnet, daß sie ihre Tochter oder Nichte zu sich nehme, oder wenn sie nicht will, so werde ich ihre Ausstattung besorgen, welches ihr vielleicht nachher mißfallen könnte. Lebet wohl, und betet für mich.
Sonntags nach Francisci. 1525. [8.10.]
Euer
Martin Luther
Quelle:
D. Martin Luthers bisher grossentheils ungedruckte Briefe. Nach der Sammlung den Hrn. D. Gottf. Schütze, aus dem Latein übersetzt. Erster Band. Leipzig, in Kommission bey Christian Friderich Wappler. 1784.