Empfehlung eines Kranken zur Aufnahme in das Spital.
Herr Michel, der arme Mensch [der Ihnen dies bringt] ist so voll böser Schwären am Leib, dass es erbarmenswert, ja schauerlich anzusehen ist. Er sagt, es komme nicht von Hurerei. Da es jedenfalls jammervoll ist, so haben Sie die Güte, zu sehen, ob sich nicht ein Mittel findet, ihm zu helfen, damit er nicht ganz verfault. Ich empfehle ihn Ihnen umso zuversichtlicher, da ich glaube, er sei aus hiesiger Stadt. Denn wäre er ein Fremder, so wäre ich selbst der Meinung, man müsse ein wenig vorsichtig sein ihm gegenüber, um nicht Ursach zu geben zu dem gewöhnlichen Geschrei. Da er aber von hier ist, habe ich weniger Bedenken.
Ihr Bruder und guter Freund
Johann Calvin.