Die bejammernswerthe Niederlage der Schweizer läßt mich ahnen, daß das Gericht Gottes vor der Thür steht. Der Weizen wird in der Tenne des Herrn geworfelt werden. Bleiben wir standhaft in diesen schweren Verfolgungen. Vieles, aber Widersprechendes wird hier über den nun beendigten schweizerischen Krieg erzählt. Laß mich, ich bitte, in Kürze wissen, ob man ein Mittel finden kann, um der Menge dies hierdurch entstandene Aergerniß zu benehmen. Es frohlocken in gleicher Weise die Fleischfresser„((So wurden bekanntlich in der derben Weise des XVI. Jahrhunderts Seitens der Reformirten die Lutheraner genannt, weil sie die leibliche Gegenwart Christi im Abendmahlsbrot lehrten.)) und die Papisten. Sie sagen und schreiben: Es sei geschehen durch ein gerechtes Gericht Gottes. Jetzt mache ich die Erfahrung, daß die menschlichen Bündnisse eitel sind, daß unsere Waffen geistlich sein sollen und nicht fleischlich, daß nicht Egypten unsere Kraft sein soll, sondern der allmächtige Gott. Das Reich Christi besteht darin, daß wir unsern Feinden wohlthun, jegliche Unbill und Schmähung, ohne Rache, ertragen, mit Geduld aushalten und unser Vertrauen auf Gott allein setzen. So oft ich an Zwingli gedenke, so staune ich, klage und verwünsche ich das Unheil, welches so viele Prediger des Evangeliums zum Krieg hingetrieben hat, und halte die Schweizer für grausame Heiden, für reißende Thiere, nicht für Menschen.