Luther an Landgraf Philipp von Hessen.

15.10.1530

Gnad und Friede von Christo. Durchleuchtiger, hochgeborner Furst, genädiger Herr! Ich hab E. f. G. Schrift und die christliche Vermahnung drinnen gern und frohlich empfangen, bedank mich auch gegen E. f. G. solcher treuer und fleißiger Vermahnungen, will auch, ob Gott will, nachdem ich sehe, daß der Widertheil verstockt kein Anbieten noch Mittel annehmen will, je länger je weniger weichen, so viel an meiner Person liegt. So finde ich auch die Unsern (Gott Lob!) noch also gesinnet, daß sie nicht geneigt sind, viel zu weichen, wiewohl ich noch nicht mit ihn‘ in allen Stücken gehandelt habe. Ich will aber das Meine nach allem Vermogen dazu thun, denn ich hoffe, Gott werde, wie angefangen, auch vollend hinaus helfen. Derselbig wolle E. f. G. stark und rein erhalten in seiner Gnade, Amen. Zu Wittemberg, Sonnabends nach Calixti 1530

E. F. G. williger
Martinus Luther

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Achter Band.
Briefe vom Juni 1530 – April 1531
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1898