Melanchthon an den Rat zu Pirna, 18.6.1546

Den Erbaren, Weisen und fürnehmen Herrn Bürgermeistern zu Rath zu Birn, meinen günstigen Herrn.

Gottes Gnad durch seinen eingebornen Sohn Jesum Christum, unsern Heiland, zuvor. Erbare, Weise, fürnehme, günstige Herren. Zeigern dieser Schriften Christophorum Kittel habe ich examirt, und so er Fleiß thun wollte, hoffe ich, er werde in der Schule nützlich dienen. Denn er hat eine gute Uebung in grammatica; er erbeut sich auch, treulich und fleißig sein Amt auszurichten, so er von E. W. angenommen wir.d Derhalben ich ihhn an E. W. diese Schrift gegeben, und bitt E. W., als gottesfürchtige christliche Obrigkeit, sie wollen ihr die Schul und die Jugen Gott zu Ehren, treulich lassen befohlen seyn, und selb etlich Mal im Jahr sich um der Jugend studia erkunden. Der allmächtige Gott bewahre euch und die Euern allezeit. Datum Wittenberg, 18.6.1546.
E. W.
williger Philippus Melanthon.

Bretschneider, Carolus Gottlieb
Corpus Reformatorum
Volumen VI.
Halis Saxonum
C. A. Schwetschke und Sohn
1839