Ambrosius Blarer an Heinrich Bullinger

Margaretha, die beste Schwester, benimmt sich jetzt wahrhaftig wie eine Archidiakonissin unserer Kirche, indem sie ihr Leben und Alles in Gefahr setzt. Täglich besucht sie jene öffentlichen Häuser, in denen die von der Pest Befallenen, gemeine Knechte und Mägde und andere Leute dieser Art gepflegt werden, und das tut sie mit Mut und erhabenem Geiste. Auch hat sie jetzt ein Mädchen, welches sie schon seit zehn Jahren unterhält, und das gegenwärtig fast in den letzten Zügen ist, in ihr Haus aufgenommen. Bitte, ich beschwöre dich, den Herrn, dass er sie, welche jetzt unser einziger Trost ist, uns nicht entreiße.