Luther soll einen Pfarrer für die Gräfin von Beichlingen, verwittw. Frau v. Gera, nach Gera vorschlagen, da ihrem Gesuch, den Pfarrer von Pausa zu gewinnen, nicht willfährdet werden kann.
Vnsern grus zuuor, erwirrdiger und hochgelarter, lieber andechtiger. Wie vns die edele, vnsere liebe besondere Anna, geb. grefin von Beichlingen, fraw zu Gerau, wittwe vf anlangen irer vnderthanen zu Gerau, sie mit dem pfarrer zu Pausa zuuorsehen lassen, angesucht hat, werdet Ir einliegends befinden. Weil dann die von Pausa eines pfarrers nit entraten mogen, als wir auch desselben von denen nemen zu lassen bedenken haben, so ist vnser gnedigs begeren, Ir wollet vf aynen gelarten mann trachten, der dohin gehn Gerau zum pfar vnd superintenden zuordenen vnd geschickt vnd tuglich sey vnd vns denselben angeben, da mit wir vns dann kegen obgedachte witfraw, der grefin von Gerau, hetten zuuerdinen, daran thut Ir vns zu gnedigem gefallen. Geben hzu Torgau, Freytags nach Judica 1541.
Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866