Luther an Churfürst Johann Friedrich, 10.5.1540

G. v. f. yn Christo, durchleuchtigster, hochgeborner furst, gnedigster herr. Es hat magister Georg Schaft, dem E. k. f. g. des lehens zinse zu Wartberg gnediglich gelihen, sich von hinnnen gewendet vnd prediger zu Herzberg worden, sich mit dem prediger daselbs vereinigt, dass er an seine stat zu Wittemberg treten solt aus vrsachen, die yhm bewust, vnd hat yhm genanter prediger, George Schnell, eingereumet sein verdienst vnd alles (welches besser ist denn dieses) vmd des willen, dass er, ein ledige person, gern hie studirn wolt, vnd mich gebeten, an E. k. f. g. zu schreiben vnd zu bitten, dass E. k. f. g. wolten gnediglich solch lehen forder obgenantem Georgen Schnell lassen verschreiben. Er ist ein seer fromer, vleissiger mensch, dazu dienstlich vnd studirt flugs sonderlich ym ebreischen, ist ein guter prediger, dass yhn die zu Herzberg gar vngerne verlassen. Also bitte ich vntertheniglich, E. k. f. g. wolten yhm solch lehen verschreiben lassen, wo es sonst kein anders bedencken hette, darinn sich E. k. f. g. wol werden gnediglich zu erzeigen wissen. Hiemit dem lieben gotte befolhen. Amen. Montags nach Exaudi 1540.
E. k. f. g. vnertheniger
Martinus Luther.

Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866