Vnsern grus zuuor, erwirdiger vnd hochgelarter, lieber andechtiger. Wir haben Ewer schreyben, darinnen Ihr den alten prediger zu Herzbergk, Ern Georgen Schnell, des lehens oder prebendhalben zu Wartberg, so mag. Georg Scharf bisher zu seinem studio gehabt, welcher sich iczo an genants Schnellen stadt gein Herzberg zubegeben vnd er der Schnell herwiderumb an des Scharfen stadt zustudieren willens sein solle, an vns vorbittet, entpfangen vnd geleßen vnd seind auf solch ewer bitt gnediglich geneigt, gedachten Ern Georgen Schnell mit solchem lehen zu begnaden vnd die vorschreybung von dem Scharfen auf ihn zuverandern lassen. Derwegen wir dann gnediglich begern, Ir wollet Euch den Scharfen berurte vnsere verschreybung lassen zustellen vnd vns die in vnser canzley vberschicken, so wöllemn wir die auf den Schnellen richten vnd volczihen laßen, Euch die auch folgends widerumb zufertigen, dass Ir sie im habt zu vberantworten, welches wir Euch gnediger meynung hinwider nichht wolten vorhalten, vnd seind Euch mit gnaden geneigt. Datum zu Torgau Sonnabend am heyligen Pfingstabend 1540.
Zettel: Was auch den eingelegten Zettel magister Phillippi Melanthon’s diener belangend, darinnen wollen wir vns Ewer bitt nach gnediglich zuerzeigen wissen.
Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866