Johannes Friedrich an Melanchthon, 17.8.1535

An Philippsen Melancton

Johanns Friedrich rc.

Unsern Gruß zuvor. Hochgelahrter, lieber getreuer. Wir wären wohl gneigt gwest, gestriger euch von uns beschehener Vertröstung nach, die Schrift an den König zu Frankreich zu anfertigen, und euch auf heute datum gegen Wittenberg zu geschicken. So hat doch solches in dieser Eil nicht beschehen mögen.

Wir wollen aber dieselbige fürderlichst verfertigen, und euch die gegen Jena bei eigener Bothschaft nachschicken lassen.

Auch thun wir euch hiemit Abschrift etlicher Zeitungen Kais. Majest., unsers allergnädigsten Herrn glücklicher Obsiegung halber, so uns gestern spät zukommen seind, hiemit auch zuschicken. Die wollet verlesen und Doctor Martin auch zustellen und vorlesen lassen. Wollten ir euch gnädiger Meinung nicht verhalten, und thut uns daran zu gefallen. Datum auf Waideberg Dienstags nach Assumptionis Mariae 1535.

Bretschneider, Carolus Gottlieb
Corpus Reformatorum
Volumen II
Halis Saxonum
C. A. Schwetschke und Sohn
1835