Heinrich von Einsiedel – An die theologische Facultät zu Wittemberg.

19. Februar 1534

Besonders lieben Herren! Es gelanget meinem lieben Bruder und mich itzund abermals Sachen an, dergestalt: Nachdem die durchlauchtigsten, durchlauchte, hochgeborne Fursten und Herrn, Herrn Johans Fridrich, Kurfursten, und Herr George, beide Herzogen zu Sachsen, meine gnädigste und gnädige Herren, durch gottliche Verleihung ihre Gebrechen vortragen, daß gedachten meinem Brudern und mir unter andern von hochgedachten unserm g. H. Herzogk Georgen rc. rc. ist geschrieben worden, daß die Filial in S. F. Gnaden Furstenthumb gelegen, welche meines gnädigsten H. des Kurfursten rc. rc. vorwandten Pfarrlehen eingeleibet, von denselbigen Pfarren abeziehen und zu einer Pfarren, in S. F. Gn. Furstenthumb gelegen, schlahen und vororden sollten, wie ihr aus inliegenden zweien S. F. Gn. Schriften Copien sampt den Artikeln, daruf meinem Brudern und mir guter Rath vonnothen, vornehmen werdet. Zudeme ist mir auch Abwesens meines Bruders von des Grafen von Leisnigks, m. gn. H. Schoffern zu Penigk ein Schrift worden, daruf auch ein Antwort, doch alleine zu berathschlahen und zu bessern, gestallt, wie ihr hierbei auch befinden werdet. Und ist demnach an euch mein ganz freundlich Bitte, ihr wollet meinem Brudern und mir in deme allem euren Rath, was uns hierinne zu thun sein mocht, mitzutheilen unbeschwert sein, wie auch derwegen Magister Spalatinus rc. rc. in beiliegenden seinem Brief auch bitten wirdet. Das wollen mein Bruder und ich und euch sämptlich und besondern freundllichen zu vordienen allezeit geflissen sein. Datum Onanstein, Dornstag nach Estomihi im XXXIIII. etc .etc.

Heinrich von Einsiedel.

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Zehnter Band.
Briefe vom Februar 1534 bis Juli 1536
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1903