Urbanus Rhegius an den Rat der Stadt Hamburg

Den Ersamen wisen Bürgermeistern und Rathherren der Statt Hamborg, minen insonders günstigen lieben Herren.

Gottes Huld in Christo. Amen.

Ersamen wisen Christliken lieben Herren, als bald verschiner Zeit vor Ostern min gn. Herr wider zu Hus kam, erlangt ich bei sin fürstlichen Gnaden ein gnädiges Urlob, und gleich am selbigen Tag ermanten mich die von Lüneburg meines Zusagens vor einem Jar gethan. Ud trug sich zwischen minen g. Herren, denen von Lüneburg und mir also zu, das ich füglich mit mins g. Hern Willen gen Lüneburg mochte ziehen, und kund es mit keinem Glimpf umgehen. Und danke also Ew. ersamen Wißheit mit hohen Vlis des christlichen Berufs mit erbietung, wo es sich begebe das E. Wißheit mines Raths und Vlis in der Christlichen Glaubens Sachen bedurfte, jetzt oder in künftiger Zeit, so wil ich in solchem E. Wißheit mit allem das mir Gott verliehen hatt, gutwillig mit rathen und schreiben dienen. Gott wolle E. Wißheit und die ganze Statt Hamburg bei rechter Leer und warem Glauben allweg behalten und bewaren. Amen. Datum Lüneburg 2. Aprilis An. 32.

E. E. Wißheit williger
D. Urbanus Rhegius
Superintendens zu Lüneburg

Zeitschrift des Vereines für hamburgische Geschichte.
Zweiter Band
Hamburg, bei Johann August Meißner.
1847