Gottes Gnad und alles guts! Ehrbare, tugendsame Frau Doctorin. Ich füge euch zu wissen, daß wir nun, Gott gebe Gnad, bis gen Augsburg kommen sind, und haben den Herrn Doctor zu Coburg gelassen, wie er ohn Zweifel euch geschrieben hat. Ich hoffe aber in kurz bei ihm zu seyn. Bitt euch, ihr wollet mir schreiben, wie es euch gehet, und wie sich der Hauptmann des Korns halber erzeiget habe. Womit ich euch dienen kann, will ich mit allem Fleiß, wie ich mich schuldig erkenne, solches thun und ausrichten. Beide Canzler grüßen euch, und wünschen alles Gute. Gott bewahr euch. Datum Augsburg, Mittwoche nach Walpurgis.
Herzog Georg von Sachsen soll morgen oder übermorgen herein kommen. Der Kaiser ist noch fern, kommet aber.
Philippus
Liebe Gevatter. Auch wünschte ich euch, Hänschen Luther, und Magdalenchen und Muhme Lenen, viel seliger Zeit. Puffet mir in meinem Namen meinen liebsten Jungen.
I. Ionas
Ich, Johann Agricola Eißleben, mein es auch gut, mein liebe Frau Doctorin.
Quelle:
Corpus Reformatorum II Edidit Carolus Gottlieb Bretschneider Philos. et. Theol. Doctor, Consis. Supremi Gothani Consil. intim. et ministrorum verbit divini in ducatu Goth. Antistes Primarius Ordinis Duc. Saxc. ERnestin. Eques, Societatis Latinae ienensis et societatis historico-theologicae Lipsiensis Sodalis Halis Saxonum Apud C.A. Schwetschke et Filium 1835