Kurfürst Friedrich von Sachsen an Miltitz

17.10.1519

Gott walts

Von Gottes Gnaden Friderich u. s. f. Unsern Gruß zuvor, Ehrwirdiger, Lieber, Andächtiger und Rath! Wir haben euer Schreiben, so ihr uns jetzo gethan, vernommen, und die Anzeige, so wir euch aus der Unterrede halben, die ihr mit Doctor Martinus gethan, ist aus gedachtes Martinus Bericht beschehen. Wir haben auch nit unterlassen, eur Schreiben, so ihr derhalben an uns gethan, demselbigen D. Martinus Copien davon zu uberschicken, der uns darauf wiederumb geschrieben, wie ihr ab obliegender Copien vernehmen werdet. Aber von wegen des Briefs an unsern Freund, den Erzbischofen von Trier, wissen wir uns nit anders zu erinnern, dann wir haben euch geschrieben, uns denselben Brief, weil ihr den mit einem Boten bestellen wollt, wieder zuzuschicken, hätten auch leiden mögen, daß es beschehen und daß der nit dermaßen hin und wieder geschickt wäre. Das wollen wir euch nit verhalten, dann euch sind wir geneigt. Datum zu Lochaw, am Montag nach Sanct Gallustag, A. Dom. 1519

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Zweiter Band.
Briefe vom April 1519 bis November 1520
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1887