Philipp von Hessen – An Jakob Sturm

um den 21. September 1534

Philips von gotts gnaden rc.

Erbar lieber besonder. Der hochgelerte unser Lieber getrewer Philips Melanthon hat Uns uff Unser vorher schrieben undertänig geschriben, Was die oben Inligenden jener schrift copey vernemen werdent. Und Wir sind daruf des gemüts und willes Inen etwa zu den Wochen nach den Christfeiertagen zu Uns alhie ghen Cassel zu beschriben und sehen für gut an, daß Ir alßdann Bucern auch hettet hieher geschickt. Ob got wolt gnade verleihen das die beide mochten solcher Irrung Eine bestendige vergleichung finden, davon dann wir Uns kein vleis mehr noch arbeit sol gespart werden. Und haben auch Luther und Melanthon beneben diser schrift an Schnepffen geschriben, das wir verhoffen, dieselb werde auch In jenen fürnemen etwas gelümpflicher seien. Das wollen Wir euch gnedig meynung Im besten allso anzeygen. Dat. Cassel freitags nach Mathei Apostoli Anno 1534.

Urkunden aus der Reformationszeit
Ch. Gotthold Neudecker
Cassel, 1836
Bei J. C. Krieger