Luther an Dr. jur. Philipp Rosenecker in Jena

11.11.1529

Dem ehrbarn und weisen Philippus Rosenecker zu Jene, meinem gunstigen guten Freunde.

Gnad und Friede in Christo. Mein guter Freund! Wie ich euch zu Jene sagt des Ehefalls halben, also sage ich noch: weil Jeronymus Malter, Büchsenmeister, ihr Ehemann, noch lebt und bei Konig Janus ist, kann sie nicht von ihm bleiben mit gutem Gewissen. Denn Konig Janus ist mit dem Türken eines, darumb ist ihr Mann wohl sicher. Derhalben ist mein Rath, daß ihr oder sie Schrift an den Mann thut und ihm alle Sachen berichtet, und bittet, daß er solchs ihr vergeben wollt und sie wieder zu sich nehmen, und laßt sie dieweil bei euch von Er Georgen gescheiden und abgesondert sein. Was der Mann wird antworten, darnach kann man weiter gedenken. Hiemit Gott befolhen, Amen. Dornstags Martini 1529.

Martinus Luther

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Siebenter Band.
Briefe vom Oktober 1528 – Juni 1530
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1897