3. Juni 1537
Der edlen tugendreichen Frauen Dorothea Jörgerin, Witwe zu Kappenz, meiner gunstigen guten Freundin.
Gnad und Fried in Christo. Edle, tugendreiche Frau!
Weil er Andreas itzt von Euch erfordert, sich dienstlich zu erzeigen vorhat, bitt ich, wollet ihn in Gunsten befolhen haben. Er ist ja, wie Ihr wisset, ein frommer Mensch, und er sorget, daß er mehr ein Fahr da möcht sein und euch mit sich inne die Fahr ziehen; doch werdet Ihr wohl wissen, ihm zu rathen, wo Noth fürfallen wurde. Ich hab ihm meines Verstandes Rath mitgetheilet, wo es sein kann, daß er so sich halte. Christus, unser lieber Herr, sei mit Euch und segne Euch sampt den Euren allen in seinem heiligen Beruf, Amen. M. Stiefel hat mich gebeten, wenn ich Schrift zu Euch hätte, daß ich Euch sollt von seinetwegen fast sehr grußen und sein Pater noster wundschen. Er stehet, Gott Lob! wohl.
Sonntag nach Trinitatis. 1537.
Martinus Luther Dr.
Quelle:
Dr. Martin Luther’s sämmtliche Werke
in beide3n Originalsprachen
Herausgegeben von
J. K. Irmischer. Chr. S. Th. Elsperger, H. Schmid, H. Schmidt und E. C. Enders
Briefwechsel
Elfter Band.
Calw & Stuttgart.
Verlag der Vereinsbuchhandlung.
1907.