Luther an Elisabeth von Brandenburg

11.12.1540

G. vnd friede in Christo unserm herrn. Durchlauchtigste hochgeborne fürstin, gn. fraw. Mir ist fürkummen, wie E.f.g. sollte eynes predigers mangeln vnd begehren. Wo dem so were, vnd ich on des sorge trage, dass  E.f.g. möchten durch m. Isleben’s practick mit eynem übereilt werden, der seines dings were, welches ich gar vngern sehen wolt, denn er ie lenger, ie mehr vnser Wittenberger feindt sich erzeyget, wie mir teglich klage uber ihn fürkummet. Weil izt aber eben d. Erasmus Alberus gen Wittemberg kommen vnd ledig ist, so were Ew.f.g. mit solchem manne wol versorget, wo sie ia eyns predigers bedürften. Solchs habe ich E.f.g. wöllen anzeygen, ehe dann wir genannten doctorem anderswohin ordnen, dann er eyn gelert frumer feiner man ist. Hiemit befehl ich E.f.g. dem lieben gott in seines reichs gnade. Amen. Sonnabends nach Nicolaj 1540.

E.f.g. williger
Mart. Luther

Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866