9.3.1541
Mein lieber herr vnd freund, wo Ihr zu recht dan kommet mit meinem gnedigen herrn, sonderlichen mit m. g. h. graf Hans Georgen, wollet doch bitten vornehmen vnd auch gottes wort halber anhalten, dass sie doch nicht so offenbährlich sich in der leute rede geben wollten mit solcher beschwerung ihrer vnterthanen, dann sie werden ihnen gewißlichen den grösten schaden thuen, das weiß ich furwahr vnd mir ja leidt ist, dass mein vaterland soll so jämmerlich dem teufel ein freudenspiel werden. Gott fehet an den segen zuentziehen, vnd solte wohl dießer schaden, wo das bergwergk sollte abnehmen, ganz Teuschlandt nicht gut sein. Wehe aber deme, der so viel vnglucks vnd schaden stiftet, so viel leute betrubet, derselbe hat sich, wer sie auch seindt, gewißlich schon verflucht. Wir wollen beten, dass gott m. g. herrn stercken, geist vnd recht gebe wider solche teuflische oder vielmehr wider gottes zornige plage, wird das nicht helfen, so wirds doch nicht gehen endtlich, was der teufel will, der jungste tagk sagt: nein darzu. Sonst sollet Ihr meinem herrn mein treu gebet vnd willigen dienst anzeigen. Datum den 9. Martii 1541.
Martinus Luther D.
Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866