Kurfürst Johann von Sachsen an Luther

Unsern Gruß zuvor. Ehrwirdiger, Lieber, Andächtiger! Wir haben Eur Schreiben, darin Ihr anzeigt, wie die von Hamburg aber eins ihre Geschickten bei Euch gehabt und umb den Prediger zu Belzgk gebeten, entpfangen und vornommen, und dieweil wir aus solchem Eurem Schreiben vormerken, daß den gedachten der von Hamburg Geschickten hievor desselben Predigers halben von Euch Vortrostung beschehen und er der Land und Sprach gewohnt sein soll, so willigen wir und erlauben ihm, daß er sich neben Johan Pomern zu Furderung des heiligen Evangelions und Anrichtung der Kirchen doselbst ein Zeitlang zu ihnen begebe und sich alldo gebrauchen lasse, und begehrn darauf, Ihr wollet ihme solchs zu erkennen geben und verfugen, weil die Leute zu Belczk mit einem andern tuglichen Prediger und Seelsorger vorsehen worden. Daran thut Ihr uns zu Gefallen, und haben Euch solchs gnädiger Meinung nit vorhalten wollen. Datum Weymar Sonntags nach Kiliani Anno XXVIII.

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Sechster Band.
Briefe vom Januar 1527 – Oktober 1528
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1895