Nr. 726 (C. R. – 3942)
Abraham von Jenkwitz hatte in Bourges studiert und sich während des Krieges mit andern Studenten nach Genf zurückgezogen; vor seinem Abschied, wohl im Mai 1563, schrieb ihm Calvin folgendes ins Stammbuch:
Ein Stammbuchblatt.
Christus in Matth. 10 [34 – 36]:
Christus will nicht, dass wir wähnen, er sei gekommen, Frieden zu senden auf Erden, sondern das Schwert. Denn er ist gekommen, den Menschen zu erregen wider seinen Vater und die Tochter wider ihre Mutter und die Schnur wider ihre Schwieger. Und des Menschen Feinde, sagt er, werden seine eigenen Hausgenossen sein. Die volle Wahrheit dieses Wortes erfahren wir heute in der Tat; da müssen wir in solchen Versuchungen dem Rat Christi folgen, den er Luk. 22 [36] gibt: Aber nun, sagt er, wer einen Beutel hat, der nehme ihn, desselben gleichen auch die Tasche. Wer aber nicht hat, verkaufe sein Kleid und kaufe ein Schwert. Dazu muss aber auch das unsere Überzeugung sein, dass Christus stets bei uns sein wird bis zum Untergang der Welt, und wenn wir das festhalten, so werden wir unsere Seelen schließlich auch noch eine Weile in Geduld fassen können.
Hochberühmt sei Frankreich.
Christus ist Sieger, Christus ist König, Christus ist Herrscher.