Hooper, John – Abschiedsbrief an seine Frau

Darum laß Gottes Widersacher tun, was sie gelüstet; ob sie uns das Leben nehmen oder nicht, sie können uns keinen Schaden tun. Denn ihre Grausamkeit hat nicht weiter Macht noch Gewalt, als Gott es ihnen zuläßt; und das, was uns nach dem Willen unseres himmlischen Vaters begegnet, kann für uns weder Leid, noch Verlust, noch Zerstörung, sondern muß Gewinn, Wohlfahrt und ewige Seligkeit sein. … Der barmherzige Vater legt uns jetzt Gefängnis auf und mir, wie ich denke, in Bälde den Tod, ferner Verlust unserer Güter und Freunde und den größten von allen, den Verlust der Verkündigung des Evangeliums. Sein Wille geschehe! Ich wünsche in Christo Jesu, unserm einigen Mittler und Seligmacher, zu Deiner Beständigkeit und Deinem Trost, daß Du das ewige Leben erlangest, woran ich, um Christi willen, auch nicht zweifle. Um seines teuren und höchst schmerzlichen Leidens willen will ich Dich ihm übergeben! Amen.
Den 13. Oktober 1553

Der Weg zum Glück
Ein Hausbuch für die christliche Familie
von Pfarrer Gustav Hofelich
C. Rieger’sche Verlagsanstalt. Stuttgart – München