Wittenberg 1544, 7.10.
Gottes gnad durch seinen Eingebornen Son Jhesum Christum vnsern heiland zuvor, Erbare weise furneme gunstige herrn, nach dem ich E. w. zugeschriben, das der wirdig Magister Sigismundus, ietzund pastor in einem flecken, Zau genant, sich vff mein anreden erboten, sich zu E. w. nach ausgang des Leiptziker markts zu verfugen, bey E. w. zu predigen vnd als dann ferner E. w. gemuet anzuhoren, so ist nu vff heut montags nach Francisci gemelter magister Sigismundus anher gen Witeberg khomen, vnd hatt von mir dise schrifften empfangen, sich alsz bald vff den weg zu euch zu begeben, dweil ich denn weisz das der mann gottforchtig, sittig, verstendig, vnd gelart ist, bitt ich E. w. wolle yhr yhn, wie ich nit zweeifel, freuntlich lassen beuohlen sein, vnd was E. w. seinen halben bedencken vnd beschliessen werden, darin wird ehr gutwilliglich erzeigen vnd darnach halden, der allmechtig gott, vater vnsers heilands Jhesu Christi wolle Ewr kirchen vnd stadt gnediglich bewaren, vnd eure hertzen zu erkantnus rechter gottesdienst vielen menschen zur seligkeit leiten.
Datum Witteberg vff den 7. tag octobris Anno 1544
E. w.
williger
Philippus Melanchthon
—-
Beiträge zur Bayerischen Kirchengeschichte
herausgegeben von D. Theodor Kolde
ord. Professor der Kirchengeschichte an der Universität Erlangen
3. Band.
Erlangen 1897
Verlag von Fr. Junge.