9.5.1543
Frid vnd gnad von vnserm lieben hern, Jhesus Crystus. Amen. Mein lieber her doctor. Ich kan Euch gnediger vnd guter wolmeynung nit vorhalden, dass wir einen diener haben, heyst ern Johann Vllen, welcher meines vettern, graf Hoygern, seligen gedechnis diener auch ein lang zeit gewest ist, der mein vettern vnd mein bruedern drewlich bis vf dise stund gedienet hat. Vnd nachdem er noch in der babesterey vnd der selbigen ververgung seyn tag bis hieher gelegen ist, dieweyl ym der almechitg gott die gnad geben hat, dass er zu dem erkendtnus komet, dass er vnrecht gethan hat, so hat er ym willen zu Euch zu faren vnd wie michs dunket, Euch derhalben anzusprechen. Als ist mein bitt an Euch, Ir wolt als der ware diener gottes, do er zu Euch kome, vnd yn berychten mit geduld, als Ir Euch gott lob wol zu halden wyst, dann es ist ein aldes menleyn, wie Ir seen werd, vnd wolt ym vmb meinet willen, do er Euch ansprechen word, furderung vnd willen beweysen vnd das lon von got nemen, vnd befelh, Euch hiemit dem almechtigen gott yn seyn gottlich gnaden barmhertzigkeyt vnd bin Euch zu dienen willig. Datum Mansfelt. Mein hand. Myttwoch nach Exaudi 1534.
Hans Jorg, graf zu Mansfeld.
Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866