Johann Friedrich von Sachsen an Luther.

Churfürst Friedrich sendet an Luther Copie des Einkommens der Pfarrei Gera, um ihm die Möglichkeit weiterer Unterhandlung mit Th. Schnabel zu geben.

Vnsern grus zuuor, erwirdiger vnd hochgelarter, lieber andechtiger. Vns ist Eur antwort vnd bedenken eins pfarrers halb gein Gerau zuuerordnen alhir furbracht worden, vnd nachdem Ir vns vner andern von doctor Tiloman Schnabel anczeigt, welcher sich von Alueld in Herren etlicher vrsachen halb wolte vorsetzen lassen, Ir aber zuuor wissen wolt, ob ddie pfar auch so statlich were, yne zu erhalten, so thun wir Euch inverwarth copey, wie obberurter pfarren zu Gerau einkomen, nutzung vnd czins in gehaltenen Visitation aufgeczeichnet ist worden, zusenden, vnd wue es doruber mangel haben solte, vorsehen wir vns, die von Gerau wurden sich mit einer czimlichen zulag auch erczeigen. Dorumb werdet Ir ynen vf ir ansuchen, als wir sie dann deshalb weyter an Euch weyssen wollen vnd sunst zu gemelten doctor fürderung Euer anleytung zugeben wissen. Doran geschiet vns zu gefallen vnd wir seynt Euch mit gnaden geneigt. Geben Freitags nach Palmarum Anno 1541.

Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866