7.9.1534
Freuntlicher lieber vetter und bruder, unser besonder lieber Sebastian Ayttinger, der von Ulm secretarj, hat uns geschriben und angezaigt, das E. L. seine werbung der von Augspurg einnemung halben in bedenken genommen, weil es ain wichtige sach, mit uns davon weiter zu underreden und zu schliessen etc., mit bitt, nochmals bey E. L. zufurdern, das E. L. die von Augspurg vorigem bewilligen und seiner herrn furgewendtem vleys und handlung nach wöllten einnemen und die handlung in kainen verzug stöllen etc. weil wir uns nun kainerlai zuerinnern oder ainicher sachen zubedenken wissen, die E. L. an diser einnemung verhindern oder zu uffzug bewegen möcht, sonderlich dieweil hievor denen von Ulm ufgelegt worden ist, mit denen von Augspurg darumb zuhandeln, so ist nochmals an E. L. unser freuntlich erinnerung und bitt, sie wöllen bedenken, was dannochts uns allen an den von Augspurg gelegen, und so sie itzt nnit eingenomen und onangesehen der von Ulm ufferlegten handlung, der sie sich vermöge des Schmalkaldischen abschids bei inen mit vleys undernomen, abgeweist werden, das zu besorgen, sie von uns absteen und hernachmalls ungerne in unser eynung zukomen begeren wurden, weil dann noch zur zeit der welt und den geschwinden gezeiten nit zu wol zuvertrauen und alle sachen und handlung wol war zunemen seind, so achten wir fur notwendig und gut und in kainen weg aufzuziehen noch zu underlassen, das die von Augspurg mögen in unser eynung gepracht werden, und bitten E. L. freuntlich, sie wöllen den Ulmischen secretarien in diser sach yetzt entlich abfertigen, die reversal stöllen und ime zustöllen, dieselbigen umbzufueren und sigeln zu lassen, wöllen wir uns zu E. L. freuntlich versehen und gern verdienen.
Datum montags nach Egidij zur Zappenburgk anno etc. xxxiiij.
Philipps von gotts gnaden landgraff zu Hessen etc.
Beiträge zur Bayerischen Kirchengeschichte
herausgegeben von D. Theodor Kolde
ord. Professor der Kirchengeschichte an der Universität Erlangen
7. Band.
Erlangen 1901
Verlag von Fr. Junge.