Martin Bucer an Margaretha Blarer

„Die gnad des Herrn und alles guts zuvor, christliche liebe jungfraw und schwester. Nun ist es bettens zyt. Das hieß gefallen! Wo die gewaltigen Züricher, wo die große mechtigen Berner, wo der groß huff ym Thurgaw und anderswo, wo unsere bestendigen styffen lieben nachpern die Basler? Ey gon himmel, gon himmel gilt es nu sehen. Galt vor auch. Wyr namen aber dennoch die leyter zu gut. So soll man die Evangelischen reysig machen, so kriegen die waren Christen. Wolan, herr, nit uns, sonder dynem namen gib die eer, loß die heyden nit ymer sagen: wo ist yr Gott? Haben wyrs schon nit recht angriffen, so haben wyrs doch recht gemeint, und ob wyrs schon auch nit ganz recht gemeynt haben, so meynen wir doch, wyr habens recht gemeynt. Mit wyssen wollten wir doch ungern dem herrn zuwider seyn. … Es soll noch Gott nach disem wetter auch wieder lossen die sonnen schynen syner vetterlichen gnad und güte, Wyr hie wollen fester den eysen und stahel syn. Aber wie lang? Byß der herr den wind loßt wegen der bey den Schweißern geweget hat, als dann so wöllen wir eer zerfließen wie anken an der sunnen … der herr sye mit euch. M. Bucer, der ewer ym herrn.“