22.9.1531
Gnad und Friede. Durchleuchtiger, hochgeborner Furst, gnädiger Herr! Ich hab E. F. G. Schrift sampt der Universitäten Urtheil empfangen und in Abwesen Doctor Gregor Brucken gelesen zum Theil, und will E. F. G. nicht bergen, daß ich vorhin in dieser Sachen des Koniges zu Engelland mein Urtheil geschrieben an einen Doctor, der solchs von mir in Geheim gebeten, welches ich E. F. G. sobald ich kann, will zufertigen. Denn ichs mit der Universitäten Urtheil keinesweges halten kann. Doch weil E. F. G. mir samptlich und Doctor Brucken geschrieben, will ich sein harren oder gen Weymar die Sachen zu ihm schicken und aufs forderlichst unser antwort helfen E. F. G. zu schicken. Denn ich hab den Boten nicht wollen lange aufhalten und hab doch in der Eile nicht mehr itzt konnen thun. E. F. G. zu dienen bin ich willig und bereit. Hiemit Gott befolhen, Amen. Freitags nach St. Matthäi Apostoli 1531.
E. F. G. williger
Martinus Luther.
Dr. Martin Luther’s sämmtliche Werke
Herausgegeben von
J. K. Irmischer u.a.
Briefwechsel Neunter Band.
Calw und Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung.
1903