Martin Luther an Justus Jonas

18.4.1531

Seinem Obern im Herrn Jusus Jonas, getreuen General-Superintendenten durch Sachsen.

Gnad und Friede. Wenn Lorenz, der Küster an unserer Kirche, Euch etwa draussen zu Eilenburg antreffen sollte, so geruhet ihm ein Empfehlungsschreiben zu ertheilen, wohin ers auch immer brauche. Ich überhäufte schon unsern Fürsten mit einer solchen Menge Empfehlungen, daß ich mich schon bald scheuen muß. Glaubet Ihr aber, daß es nichts fruchte, oder nicht thunlich sey, so entlasset ihn mit guten tröstlichen Worten. Es wird des Dinges doch ja zu viel! Wir sehen uns genöthiget mehr wegzuschenken, als wir selbst besitzen, zumal ich, obwohl mirs der Herr reichlich vergilt. Lebet wohl und betet für mich. Den 18ten April 1531.

Euer
Martin Luther.

Quelle: D. Martin Luthers bisher grossentheils ungedruckte Briefe.
Nach der Sammlung den Hrn. D. Gottf. Schütze, aus dem Latein übersetzt.
Erster Band.
Leipzig,
in Kommission bey Christian Friderich Wappler.
1784.