Brenz, Johannes – An Markgraf Georg zu Brandenburg. (31. December 1529)

Durchleuchtiger hochgeborner furst. Unsers HERRN gottis gnad sampt meinem underthenigen alzeit bereiten gehorsamen dienst zuvor. Gnediger herr. Nach dem Ich in vergangenen tagen ein buchlin mit des Schwenckfelds Annotationibus ad marginem verzeichnet von E. f. G. undertheniglich entpfangen, hab Ich darauff mein antwort, wie E. f. G. im hiebey gelegten libell finden wurdt, begriffen, nit der meinung, das des Schwenckfelds gegenwurff von wegen Irer ungeschicklicheit einer antwort werdt seyen, Sonder das der pfarher, dem das verzeichnet büchlin zustendig und villeicht dardurch in ein zweyfelung und Irthum gefallen, die andern partey weh höret und darauss in der sach ein underricht erlangte. Hiemit sev E. f. g. unserm HERRN gott bevolhen, und E. F. G. underthenigen gehorsam zu beweysen will ich allweg bereit erfunden werden. Datum zu schwebischen hall 31. die decembris Anno XXIX. E. F. G. alzeit undertheniger und gehorsamer

Iohann brentz prediger zu hall.

Quelle:
Anecdota Brentiana Ungedruckte Briefe und Bedenken von Johannes Brenz. Gesammelt und herausgegeben von Dr. Th. Pressel, Archidiaconus in Tübingen. Tübingen, 1868. Verlag von J.J. Heckenhauer.