Bucer, Martin – An Philipp von Hessen.

7.9.1529

Dem Durchleuchtigen Hochgepornen Fürsten und Herrn, Herrn Philip, Landtgrauen yn Hessen, Grauen zu Katzenellenbogen, Dietz, Ziegenhain und Nidda, m. g. F. u. H.

Durchleuchtiger Hochgeporner Fürst, Gnediger Herr. E.F.G. wünsche ich meerung der gnade Gottes, mit erbytung meyner underthenigen schuldigen dienst zuvor, und füge yr zu wissen, das gestern, zu eben, hie ankomen synd, myne lieben brüder Zwingly und Oecolampadius, der meynung hie zu verziehen, biß uff angesetzten tag, von hynne sampt D. Hedio und myr zu reyten, wie E.F.G. denselbigen bewilligt hat. Das hab ich E.F.G. zu underthenigen gefallen, sich wissen weyter yn den sachen, weß sy furgenommenen handel dienstlich ansteht, zu halten, nit wöllen unanzeigt lassen. Die der Allmechtige zu ufnen, die er synes heyligen namens, sampt den yren, yn aller glückseligheit beware, deren ich mich auch uffs demütigest begeer befohlen zu seyn. Datum Straßburgk uff den sybenden tag des September.

E.F.G.
undertheniger
Martin Bucer.

Urkunden aus der Reformationszeit
Ch. Gotthold Neudecker
Cassel, 1836
Bei J. C. Krieger