Bucer, Martin – An Philipp von Hessen.

1529

Dem Durchleuchtigen hochgebornen Fürsten und Herrn, Herrn Philipsen Landtgrauen zu Hessen, Grauen zu katzen Ellenbogen, mynen gnedigen Herrn zu synen gnaden eignen Handen.

Durchlüchtiger, Hochgeborner Fürst, gnediger Herr. Ew. F. G. wünsche ich vonn got, dem Allmechtigen syn gnad und wolfart, sampt myner undertheniger und schuldiger Diensten. Dann yr E.F.G. als eyn besunder Christlichem Haubt, alle Diener gotts und guthertzigen zugewandt und gehorsam syn sollen. Es befilhet uns Zwingli E.F.G. schriftlichenn anzuzeigen, wann wir vonn Hynen gedachten zu verrytten, uff das sie uns hetten durch yre Diener und lebendig geleyt, uff gewisse Zit und malstatt, wüssen zu empfahen. Daruff ist durch mich und myn mittbruder, eyner uß mynen Herren, so in soliche zu befragen und sonderlich befelh hatt, angesprochen, den syhet für gut an, das wir uff den achtzehnden tag des Septembris, vonn hier ußrütten, biß ghen Wachßlen, das myner Herrn eyns Rhats, unnd vier meilen von der Statt Straßburg gelegen ist, Und am xixtag fürter uff Zweyenbruck zu. By dysen abreden und fürnemen, es unsserthalb, will gott, beruhen solle. Welches ich undertheniger wolmeinung uff befelh myns lieben Brüders Zwingli, der sich am Höchsten Zu besorgen hat, E.F.G. zugeschrieben, die gott zu allem guten erhalten wölle, den wir unß, als unsser F.G. und Herr undertheniglich befehlend.

Geben Straßburgk.
E.F.G.
undertheniger
Martin Bucer
Diener Im Wort Gots
zu Straßburgk.

Urkunden aus der Reformationszeit
Ch. Gotthold Neudecker
Cassel, 1836
Bei J. C. Krieger