Daß über die Prädestination Mosellanus mit Erasmus einerlei Meinung ist, wußte ich schon vorher. Denn er ist ganz Erasmianer. Ich hingegen glaube, daß Erasmus weniger von der Prädestination weiß, oder zu wissen sich anstellt, als bisher die Schulen der Sophisten gewußt haben. Und ich habe, denke ich, nichts zu fürchten, wenn ich meine Meinung nicht ändere. Erasmus ist hierin nicht furchtbar, so wenig wie überhaupt in christlichen Dingen. Die Wahrheit ist mächtiger, als die Beredsamkeit, der Geist bedeutender, als Verstand, der Glaube größer, als Gelehrsamkeit, und, wie Paulus sagt, die göttliche Thorheit weiser, als die Menschen.
Ich werde den Erasmus nicht angreifen. Kommt es aber zum Streite, so fürchte ich, möchte er in Luther keinen Faber von Etaples finden.