Friedrich von Sachsen an Herzog Georg

Allstedt, 16. Decbr. 1520.

Hochgeborner furst, fruntlicher liber bruder vnd geffather, ich habe e. l. geschriben, wyl mich vorsehen, mein schreyben sey e. l. zu komen, vnd nach dem ich nühe etliche tage alhye gewest vnd von e. l. noch kein schrifft habe, dan eß seyn nuhe iij wochen vorschynen, das e. l. vnd ich zu eyssenach von eyn ander geschiden, ßo habe ich nicht lassen wellen, e. l. eynen bothen zcu schicken vnd zu schreyben, domit ich doch in kund komen müge, wyhe eß zcu gehett, das e. l. mir nicht geschriben.

meyn vetter hab mir heute aber malls geschriben, vnd lest sych vernemen, er welle des Reichs tag besuchen vnd sey wyllens, sych auff samstag nach ßant thomas tag zcu erheben vnd seynen weg auff Franckford zcu nemen, wyhe ich dan e. l. wyl got selber berichten wyl. ich wais in warheyt nicht, wyhe ich mich in dyssen manhes wessen richten ßal, weld got vnd hymel, wir stünden allenthalben in eynem besseren vortraun gegen eyn ander, eß worde ßunder Zchweyffel mit hulff des almechtigen das Hauß von Sachssen groß zcu tragen, aber allßo sthett eß warlichen gancz vbel, got welle eß zcu besserung schicken, vnß vnd vnßern vndertanen allenthalben zcu genaden. Ditz alles habe ich e. l. gancz fruntlicher maynung nicht verhalden wellen, dan e. l. meyns vermügens zcu dynen bin ich gancz wyllig.

Dat. alsted am suntag nach Lucie Anno dnj rc°rr.

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