Friedrich von Sachsen an Johann von Sachsen

Borna, 10. Decbr. 1520

Hochgeborner furst, fruntlicher liber bruder und geffather, e.l. habe ich von eyllenburg auß geschriben, wyl mich vorsehen, eß sey e.l. nuhe zukomen.

vnd laß e.l. wyssen, das ich heuthe alher komen bin vnd morgen wyl got meynen wegk nach wyssenfels nemen wyl, vnd alls dan des nachsten nach alstad, aldo wyl ich e.l. schreyben wyl got erwarthen.

ich habe e.l. geschriben, das ich mich versehe, das mein vetter auff des Reichs tag nicht zehyn worde auß orsache, wyhe ich dan e.l. angeczaigt, aber nechten hab mein vetter mir geschriben, nach dem dye bemische auff rurhe gestyllet, das folgk wider auß preußen zehye vnd vor weynachten verlauffen werde, sey er bedacht, des Reichs tag zcu besuchen, wyhe ich dan e.l. wyl got, ßo erst der almechtig got zcu ßamhen hillfft, weiher berichten wyl, vnd ist mir warlichen gancz selczam, wyhe sych seyn gemüthe ßo bald verandert hab, dan ßo ffil ich von sygemund von malticz vermerckt habe, ßo ist meynes vettern gemüthe nicht gewessen, des Reichs tag zu besuchen, got wolle, das eß gud werde, ßo ferne mir der almechtig got mein geßunthaid lest, wyl ich, ab got wyl, auff des heylligen crist obent bey e.l. zcu eyssenach seyn, der almechtig got gebe mit fraiden.

wohe eß e.l. nicht entgegen vnd e.l. wollten mir vor rv aber ii gulden gold mit gegen eyssenach bringen, welld ich e.l. guthe muncz dor vor geben, dan dye muncz gyld zcu wormis nicht. ditz alles habe ich e.l. fruntlicher maynung nicht vorhalden wellen, dan e.l. zcu dynen bin ich gnacz wyllig. Dat. Born am mantag nach Concept. marie. Ao. .d. rvrr

Frid9
m. pr.