G. v. f. Durchleuchtigster, hochgeborner furst, gnedigster herr. Diese schrift thu an E.k.f.g. zum teil gebeten, zum grosten teil auch von mir selbs; E.k.f.g. woltens gnediglich verstehen. Wir haben bisher grossen mangel gehabt an einem musico; aber weil nichts furhanden gewest, haben wir E.k.f.g. nicht mugen mit viel supplicirn bemuhen. Nü aber das einkomen licentiat Blanckens verledigt, dunck michs wol gut, dass dauon ein stattlicher musicus wurde gehalten. Denn zu der zeit hatten wir noch vorrhat aus den papisten, (wie andere pfarren auch) die singen kundten. Nu wir aber selbs eigene erzihen sollen, wills mangelen. Nu ich aber wol weis, dass E.k.f.g. die kirchenguter bis daher zur kirchen notturft vnd bestes haben brauchen wollen vnd also mit der That beweiset, zu dem, dass solche stifte E.k.f.g. eigen land bessern vnd ym lande bleiben, hoffe ich, E.k.f.g. werden vnser bedencken vnd vnterthenige bitt gnediglich bewegen vnd wol sich wissen hirin christlich zu erzeigen. Hiemit dem lieben gott befolhen. Amen. Sontags Oculi 1541.
E.k.f.g.
vntertheniger
Martinus Luther
Quelle:
Dr. Martin Luthers Briefwechsel
Herausgegeben von Dr. C. A. H. Burkhardt
Leipzig
Verlag von F. C. W. Vogel
1866