Philipp von Hessen – An Martin Luther, Anfang October 1534

Nachdem dy zweihelligkeit so sich des Sacraments halben zutregt vnserm Christlichen glauben grosse zerruttung vnd nachteil pringt vnd augenscheinlich furhanden, got verhut vnd were es dan, das auf vleissig anhalten der papisten den armen leuthen in Oberlanden ein großes plutuergießen erwachsen vnd erstehen mocht, weyl nu der mererteil der Oberlendischen prediger vnd sonderlich Bucerus dennochts Ir bekentnus also gericht vnd gestalt haben, das man nunmhe fur vnotig acht vnd helt das deßhalben weither zwiespalt oder Zangk sein soll, dan ye von allen teylen Christus vnd ein glauben bekent wirdet, darumb, so langet vnser gnedig beger an euch Ir wollet disse sach was allenthalben daron gelegen ist In christlich vnd trewes bedencken nemen, vnd doran sein, das ein bestendige vereinigung vnd verglaichung desselbigen articuls halben furgenomen vnd eintrechtiglich bewilliget werden moge, was wir don Im selbigen thun sollen vnd mogen, wollen wir kein vleiß, vnkosten oder muhe an vns erwinden lassen vnd sein euch zu gnaden wol geneigt, wir haben auch gleichfals dem Bucero vnd andern oberlendischen predigern dergestalt vnser gemut auch zuerkennen gegeben werden.

Dat.

an M. Luther

Quelle:
Analecta Lutherana
Briefe und Actenstücke zur Geschichte Luthers
Herausgegeben von
D. Theodor Kolde,
Gotha
Friedrich Andreas Perthes
1883