Luther an Kurfürst Johann von Sachsen

1.12.1527

Gnad und Friede in Christo. Durchleuchtigister, hochgeborner Furst, gnädigster Herr! Magister Philippus hat mir von Ihene geschrieben, ich sollte Fleiß ankehren, E. c. f. G. einen Prediger gen der Newstad anzuzeigen, und nennet auch selbs Magister Augustinus Hymel und achtet ihn tuchtig daselbs hin. Wo nu derselbige E. c. f. G. gefället, so bitte ich, E. c. f. G. wollt ihn daselbs hin verordenen, und die Schrift oder Briefe mit diesem Boten oder sonst her verschaffen lassen, denn es gar ein feiner, stiller, sittiger, gelehrter, frummer Mensch ist und bei uns zu Wittenberg wohl versucht und bekannt und itzt auf dem Schlosse allhie das Predigampt versorgt. Ich wollt ihn selbs itzt gen Torgaw geschickt haben, so ist er dieser Zeit hart verhaft und kann nicht abkommen, denn sein Weib krank liegt. Hiemit Gott befolhen, Amen.

Sonntags nach Crispini 1527
E. c. f. G. unterthäniger
Martinus Luther

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Sechster Band.
Briefe vom Januar 1527 – Oktober 1528
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1895