Friedrich zu Sachsen an seinen Bruder, Herzog Johann zu Sachsen

Cöln, 19. Octbr. 1520

Hochgeborner furst, fruntlicher liber bruder vnd geffather, e. l. schreyben haben ich vorlessen vnd fruntlicher maynung vorstanden.

vnd wyhe e. l. mir schreyben des kriges solcks halben, ist mir zcu vor von fabian von feylitz auch geschriben worden, der almechtig got gebe, daß es gut werde. dye briff von er karllen von milticz seyn mir auch worden, ist nichts dan dye alde maynung vnd das er noch gerne ffyl geldes vor dye Rossen haben welld.

Ich habe gerne gehord, das e. l. ßo ffyl hechte vnd guthe fysche gefanngen haben, dan eß ist mir ditz Jar mit meynem fyschen nicht wol geganen.

auff dye handelung den von beylingen belangend schreibe ich e. l. auch hyebey wider, vnd ich hore fast wngerne, das der weyn allenthalben erfroren vnd vertorben, er ist in dyssen landen auch nicht fast gut worden, dan werhe er gut, ß0 wild ich mir etlichen gekaufft haben vnd an haym furhen lassen.

das eß alßo zcu leipczig vber den armen martinum gehet, habe ich nicht gerne geordt, ich wayß wol, das meyn vetter Im nicht guthes gon, des gleichen dye lipciger, got welle eß vnß allen zcu guthem, zcu besserung schicken.

wyhe eß mit der Cronung gesthan byß auf dyssen tag, werden e. l. hye bey ssynden vnd mich sehen dye sachen nicht wol an, der almechtig got schicke eß vnß allen zcu genaden, aber in kurczen tagen wyl ich e. l. wyl got weyther von dyssen dingen schreyben. Das alles habe ich e. l. fruntlicher maynung nicht verhalden wellen, dan e. l. fruntlichen zcu dynen bin ich gancz wyllig. Dat. collen am freitag nach sant lucas Anno dni rvorr.
Frid9
m. pp.