Calvin, Jean – An Konrad Hubert, Pfarrer in Straßburg (142)

Der Stiefsohn Calvins aus Idelettes erster Ehe befand sich in Hessen, wohl in der Nähe von Frankfurt; der Gerber Peter Tesch von Straßburg sollte ihn von dort zurückholen; der Brief an ihn ist nicht erhalten.

Aufträge wegen Calvins Stiefsohn.

Da ich fürchtete, der Gerber Peter könnte nach Frankfurt gereist sein, ehe mein Brief nach Straßburg komme, so habe ich beschlossen, ihn an dich zu adressieren, damit du ihm ihn zukommen lassest. Ich bitte dich deshalb, lieber Bruder, es dich nicht verdrießen zu lassen, die Mühe um meinetwillen zu übernehmen. Es handelt sich um den Sohn meiner Frau. Peter ist der einzige, durch den wir ihn zurückerhalten zu können hoffen. Wie, das gebe ich ihm [in dem an ihn gerichteten Briefe] an. Ist er noch in Straßburg, so mahne auch du ihn, sich ernstlich für uns zu bemühen, und alles zu versuchen zu diesem Zweck. Ist er aber schon nach Frankfurt gereist, so gib dir Mühe, dass der Brief ihn rechtzeitig erreicht. Lebwohl, hochgelehrter Mann und trefflichster Bruder. Der Herr lenke dich stets mit seinem Geist.

Genf, 31. August [1545].
Dein
Johannes Calvin.

Ich diktiere diesen Brief, weil ich eben an Migräne leide; dass du nicht etwa meinst, es sei aus Nachlässigkeit geschehen.