„Unter denen, welche ein Opfer der Pest wurden, hat der Herr, der Geber des Lebens, auch unsere treffliche und in Wahrheit unserer Kirche getreueste Dienerin, meine leibliche Schwester Margaretha zum großen Leidwesen Aller vom Tode zum Leben hinübergeführt, zu der für sie freilich rechten, für uns aber ungünstigsten Zeit, was meine Seele zuweilen so sehr erschüttert, daß ich hier die heftigen Erregungen meines Herzens fühle und durchaus fürchte, es möchte dieser Tod eine schlimme Vorbedeutung für die ganze Stadt haben, was noch viel Gutgesinnte mit mir besorgen. Denn was sie betrifft, sind wir völlig gewiß, daß sie nicht todt ist, sondern den Tod mit dem glücklichsten Leben vertauscht hat; sie hat auch ihren letzten Athemzug unter heiligen Reden ausgehaucht, im Vertrauen, ihr Tod sei kein Sterben, so daß du gesagt hättest, sie sei sanft eingeschlummert und habe ihren Geist in die Hände des treuen Schöpfers übergeben. Uns aber ist ein so großer Trost und Segen entzogen, daß wir in unserer unbeschreiblichen Trauer mehr als die Hälfte unseres Lebens verloren zu haben stets schmerzlicher empfinden. Bitte für uns, daß es uns vergönnt werde, in ihren Fußstapfen Christo nachzufolgen.“