31.3.1533
Ich bin fast erfreut, daß Eure Fürstliche Gnaden nicht allein zu Gottes Wort (welches die höchste Gnade ist) Lust haben, sondern auch zu andern Künsten fürstliche Neigung tragen, welche Sie an Ihrem Landeskinde Georgio Sabino so gnädiglich bewiesen und reichlich (wie er mich berichtet) erzeiget haben; denn sonst leider die armen Künste und Schreiberei wenig guter Lust bei andern Fürsten, Herren, Adel, Bürger und Bauern haben, so doch nächst Gottes Wort das die fürnehmste fürstliche Tugend ist, gelehrte Leute erziehen und die Weisheit erhalten., damit nicht eitel Säue (wie der Pöbel gerne wollte) im Lande erwachsen. Gott, der Meister und Geber aller Künste und Weisheit, bewahre und stärke Euer Fürsltichen Gnaden Herz in seiner angefangenen Gnade. Amen.
Befehl mich und zuvörderst genannten Georgem Sabinum in Euer Fürstlichen Gnaden patrocinium.
Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Neunter Band.
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1903