Luther an Kurfürst Johann von Sachsen

26.5.1526

Gnad und Friede in Christo. Durchleuchtigster, hochgeborner Furst, gnädigster Herr! Es ist bei mir gewest der edle Herr, Er Heinrich von Don rc. und mich umb Rath gebeten seiner Sache halben mit dem wohlgebornen Herren Grafe Wolf von Gleichen, weil sie im Hofegericht so lange hänget und gerne wollte, daß sie E. k. f. G. zu sich nehme und entschiede. Nu habe ich ihm solcher Bitte nicht wissen zu wegern, und weil ihm die Koste will die Länge zu schwere werden, bitte ich, so viel mir ziempt, wo es E. k. f. G. nicht beschwerlich ist, deß ich nichts verstehe, E. k. f. G. wollte gnädiglich drein sehen, ob er zur Endschaft durch E. k. f. G. selbs Urtheil kommen mochte; das wird Gott gefallen. Hiemit Christo befolhen, Amen. Sonnabends nach Pfingsten 1526.

E. k. f. G.
Unterthäniger
Martinus Luther

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Fünfter Band.
Briefe vom September 1524 – Dezember 1526
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1893