Miltitz an Kurfürst Friedrich von Sachsen.

Durchleuchtigster, hochgeborner Fürst und Herr! Meine unterthänige, gehorsame Dienste sind Euren Curf. Gn. zuvoran bereit. Genädiger Curf. und Herr! Als Herr Fabian von Seylschz jungst zu Aldenburg von wegen Eur Curf. Gn. Doctor Martinus Sache belangende mit mir geredt, und ich daruf Eure Curf. Gn. geantwort durch mein Schreiben, daß selbest ken Liebenwerde will kommen, do mit Doctor Martino zu handeln und sein Gemuth zu verstehn, laß ich Eur Curf. Gn. wissen, daß ich gestern bei seiner Wirde gewest und mich nach aller Nothdorft mit ihm unterredt, und ist zufreden, zu meinem genädigsten Herrn von Trier mit mir zu reisen, do, als ich zu Gott hoff, diesen Erthum allenthalben niederzulegen. Ich hab sulchs och heut meinem gn. Herrn von Trier geschrieben, dobei synen Genaden Eur Curf. Gn. Schriben mit uber geschickt. Wenn ich Antwort erlange, will ich dieselbige ufs förderlichste Eurn Curf. Gn. zufertigen. Domit will ich mich ufs demüthigste und unterthänigste Eurn Curf. Gn. als meinem allergenädigsten Herrn entpholen haben. Gegeben zu Mülburgk am Montagk nach Dionisi 1519.

E. Curf. Genaden
unterthäniger demuthiger Capellan
Carolus von Miltitz.

Quelle:
Dr. Martin Luthers sämmtliche Werke.
Briefwechsel
Bearbeitet und mit Erläuterungen versehen von Dr. th. Ernst Ludwig Enders
Zweiter Band.
Briefe vom April 1519 bis November 1520
Calw & Stuttgart
Verlag der Vereinsbuchhandlung
1887